Kassel: Von wegen Friede, Freude, Eierkuchen Mittelfristig ist die Zukunft der Huskies keineswegs gesichert – Außerdem: Was sich Trainer Richer von Neuzugang Danner erwartet
Kassel Huskies vorbildlich: Eigengewächse weiter auf dem Vormarsch
Das ist im deutschen Profi-Sport schon eine Ausnahme: Die Kassel Huskies haben für die neue Saison 7 Eigengewächse unter Vertrag. 5 spielen in der DEL-Mannschaft, und zwei weitere sind mit einer Förderlizenz ausgestattet, und werden in der Oberliga oder 2. Bundesliga Spielpraxis sammeln.
Kassel, den 08.07.2009: Damit löst Huskies-Eigner Rainer Lippe ein Versprechen ein, das er bei seiner überraschenden Übernahme des Clubs vor 4 Jahren machte. Damals kündigte er an, in spätestens 5 Jahren 5 Kasseler Jungs in der ersten Mannschaft spielen zu lassen. Dazu Chefcoach Stephane Richer: "Alle diese Jungs, Manuel Klinge, Michael Christ, Alexander Heinrich, Derek Dinger, Fabio Carciola, Adriano Carciola und Steve Themm sind nicht etwa Zählkandidaten sondern sie spielen so gut und haben soviel Potential, dass sie uns weiterbringen bei unserer Spielphilosophie, schneller und aggressiver zu sein und mit enormem Pressing nach vorn die Gegner stark unter Druck zu setzen.".
Was seinerzeit noch etwas utopisch klang und dem allgemeinen Trend im Spitzensport zuwider lief, nämlich die Integration der eigenen Jugendlichen, man denke nur an Eintracht Frankfurt, MEG Göttingen oder die Handballer der MT Melsungen, um nur einige aus der Region zu nennen, wurde bei dem Kasseler Club konsequent umgesetzt.
In der Fan-Öffentlichkeit wird seit langem beklagt, dass die Spitzenmannschaften immer mehr zu "Söldnertruppen" werden, die sich nicht mehr mit dem Verein oder der Region identifizieren, sondern nur noch Geld verdienen wollten. Dem wirken die Huskies mit ihrer Spielerpolitik entgegen und hoffen, dass sich durch die vielen Kasseler ein noch höherer Identifikationsgrad mit der Mannschaft und dem Club einstellt.
Welche Ausnahmesituation damit in Kassel geschaffen wird, wird besonders deutlich, wenn man einmal die Mannschaften der ersten Ligen in Fußball, Handball oder Eishockey durchkämmt. Allenfalls die Berliner Eisbären und die Mannheimer Adler kommen auf ähnliche Werte. Auch sie betreiben eine beispielhafte Nachwuchsausbildung und haben dafür ein eigenes Internat gegründet.
Ähnliches schwebt Rainer Lippe auch vor. Schon 2005 machte er seinen Plan öffentlich, ein Landes-Jugend-Leistungszentrum in der Nähe des Sportgeländes an der Aue zu errichten. Ein solches Leistungszentrum ist die beste Voraussetzung dafür, dass ständig Jugendspieler in den Hochleistungsbereich nachwachsen können und nicht über den Umweg der Internate anderer Clubs ihren Weg dahin zurück finden müssen, wo sie einmal ausgebildet wurden. Lippes Credo ist, dass kein Talent der Eishockey-Jugend verloren gehen darf.
Erstmals nehmen in diesem Sommer die Jugendlichen Florian Böhm, Billy Themm, Patrick Berendt, Nils Hilgenberg und Oliver Mizera am vorbereitenden Trainingslager der DEL-Mannschaft teil. Meik Fritsch Medien- und Öffentlichkeitsarbeit EC Kassel Huskies Sportmanagement GmbH http://www.huskies-online.de/