Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat ein Ermittlungsverfahren gegen Raphael Schäfer vom Bundesligisten 1. FC Nürnberg eingeleitet. Dem Club-Kapitän wird krass sportwidriges Verhalten in Form einer Tätlichkeit vorgeworfen. Der Nürnberger Keeper soll nach Auswertung der vorliegenden Fernsehbilder beim 3:2-Sieg in Wolfsburg VfL-Spielmacher Zvjezdan Misimovic in der 90. Spielminute zwischen die Beine getreten haben.
Am Montag hatte der DFB bereits für ein Novum gesorgt und verfügt, dass an Fans des 1. FC Nürnberg bei zwei Auswärtspartien keine Stehplatztickets sondern nur personalisierte Sitzplatzkarten verkauft werden dürfen. Dies war die Strafe für die den Unfall mit Pyrotechnik im Nürnberger Gäste-Block während des Spiels am 27. Februar beim VfL Bochum. Die Maßnahmen greifen für das Spiel in Freiburg am 17. April und in Hamburg am 1. Mai.
Der FCN muss dem SC Freiburg und dem HSV Schadenersatz in Höhe des entsprechenden Stehplatzkontingents zahlen. Darüber hinaus zahlt der "Club", der das damit rechtskräftige Urteil bereits akzeptiert hat, in diesem und im nächsten Jahr je 20.000 Euro an das Jugendamt Nürnberg zur Förderung des örtlichen Fanprojekts. Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, äußert dazu: "Der Sanktionswert des Urteils liegt bei etwa 100.000 Euro."